Die Rasse

 

Der American Staffordshire Terrier

 

 

 

Standard:

http://www.fci.be/Nomenclature/Standards/286g03-de.pdf

 

Der AmStaff allgemein

Der American Staffordshire Terrier ist für mich die besonderste und mit Abstand genialste Hunderasse der Welt. AmStaffs sind typische Terrier, mit einem Sturkopf, der einen ab und an wirklich zur Verzweiflung bringt. Jedoch kombiniert mit unglaublicher Intelligenz. AmStaffs eignen sich nahezu für jede Art von Hundesport. Egal ob Rettungshund, Schutzhund oder einfach Jogging- oder Fahrradbegleitung, sie lieben alles und werden überall immer ihr Bestes geben.

Ein AmStaff ist ein Powerpaket im Mini Format. Trotz ihrer, recht kleine Körpergröße, können sie enorme Hürden überwinden und haben Kraft ohne Ende.

Sie sind die besten Familienhunde, die man sich wünschen kann. Sie sind kinderlieb und enorme Schmuser und lieben es viele Menschen um sich zu haben.

Wenn man jedoch einen Hund möchte der ein reiner Couchpotato ist und den halben Tag am Sofa verbringt und hofft, nicht rauszumüssen, der sollte sich keine AmStaff zulegen. Klar gibts Tage wo auch meine AmStaffs einfach nur faul rumliegen und wir nicht viel machen, aber dann muss am nächsten Tag wieder Action sein. Sie sind einfach sehr bewegungsfreudige und agile Hunde, die auch im Kopf gefordert werden wollen. Sie sind keine Hunde, die man einfach so in eine Hundefreilaufzone schickt und spielen lässt, sie brauchen Auslastung im Kopf und körperlich.

Bevor man sich einen American Staffordshire Terrier nimmt, muss man einfach wissen, dass man eine enorme Verantwortung übernimmt. Gerade in der heutigen Zeit hat unsere Rasse leider keinen guten Ruf und die Medien und Hasser unserer Rasse, warten nur drauf, über einen Vorfall berichten zu können. Diese Chance dürfen wir ihnen erst gar nicht bieten. Daher liegt es an jedem einzelnen Listenhundbesitzer, sich regelkonform zu verhalten und sehr darauf zu achten, dass ihr Hund nie in einer Beißerei oder in irgendeiner unguten Situation dabei ist. AmStaffs sind auf Grund ihrer Geschichte oftmals nicht mit jedem Artgenossen zu 100% verträglich, auch das sollte man vor der Anschaffung dieser Rasse wissen. Wer sich all dem bewusst ist und sich wirklich als fit genug für diese Rasse emfpindet, der wird einfach nur jeden Tag aufs Neue eine riesengroße Freude haben mit seinem vierbeinigen Gefährten.

 

Das Erscheinungsbild:

American Staffordshire Terrier sind recht kleine (Rüden 46-48, Hündinnen 43-46cm) Hunde mit sportlichem und athletischem Körperbau und schönen markantem Kopf. Es gibt sie in zahlreichen Farben (rot, schwarz, verschiedenste Stromungen, blau, falb...) und Zeichnungen. Der Standard erlaubt jede Farbe, gibt jedoch vor, dass mehr als 80% weiß und black and tan nicht zu fördern sind, was jedoch nicht bedeutet, dass diese Farben verboten sind, man soll lediglich drauf achten, sie nicht weiterzufördern.

Das wahrscheinlich wichtigste Merkmal des American Staffordshire Terriers ist sein markanter, schön geformter Kopf. Hier sollte der Fang in etwa gleichlang sein wie sein Oberkopf. Die Augen sollten dunkel sein und der Ausdruck stets stolz und interessiert, an allem was rund um ihn passiert. Früher wurden nahezu alle Hunde unserer Rasse an den Ohren kupiert. Dies ist heute in vielen Ländern verboten, jedoch in vielen  nach wie vor Gang und Gebe. Ich persönlich finde kupierte Ohren sehr hübsch und finde, dass diese den Ausdruck eines schönen Kopfes nochmal verstärken. Jedoch kann ein schön getragenes Rosenohr, wie es z.B. unsere Millenium hat, genauso schön sein.

Der AmStaff sollte immer schön bemuskelt sein. Es ist teilweise wirklich verwunderlich, wie schnell sich bei dieser Rasse eine starke und kräftige Muskulatur aufbaut. Man darf hierbei jedoch nie vergessen, dass schön defintierte Muskeln das eine sind, ein Hund mit Übergewicht das andere.. Viele denken, dass es gut aussieht und den Hund mächtig erscheinen lässt, wenn man ihn auffüttert und er ein paar Kilogramm zu viel auf den Rippen hat. Dies ist absoluter Blödsinn! Erstens entspricht das nicht dem Bild eines AmStaffs und zweitens ist es sehr ungesund für jeden einzelnen Hund.

 

 

Die Gesundheit

Im Großen und Ganzen ist der American Staffordshire Terrier noch immer eine sehr gesunde Rasse. Trotzdem gibt es einige Krankheiten die vermehrt auftreten können und über die man Bescheid wissen sollte. Ich werde hier einen kurzen Überblick über die wichtigsten Krankheiten geben, von denen der AmStaff betroffen sein kann:

 

1) Hüftgelenksdysplasie:

Leider neigen auch unsere Hunde dazu eine Hüftgelenksdysplasie auszubilden. Dabei sitzt der Oberschenkelkopf nicht richtig in der Pfanne, bzw. ist fehlgebildet. Die Hüftgelenksdysplasie (kurz HD) wird in fünf Stufen eingeteilt: A, B, C, D und E. Wobei A bedeutet, dass der Hund frei von HD ist und eine korrekte Hüfte aufweist und E bedeutet, dass der Hund eine schwere HD hat. Grundsätzlich kann man sagen, dass unsere Rasse in Bezug auf HD den großen Vorteil besitzt, dass sie meist sehr gut bemuskelt sind und absolut nicht schmerzempfindlich und so lange Zeit gut klar kommen, auch mit HD E. Ich kenne Hunde mit mittlerer oder sogar schwerer HD, die auch im hohen Alter noch laufen, springen und Freude am Leben haben. Ich bin auch kein Verfechter der Meinung, dass man einen betroffenen Hund ab der Diagnose total ruhigstellen sollte. Da gerade eine gute, feste Muskulatur wichtig ist, um die Hüften zu schützen und den Hund schmerzfrei zu halten, ist Sport in diesem Fall enorm wichtig. Klar sollte man auf extrem Sprünge verzichten aber alles mit Maß und Ziel, wäre ideal für den betroffenen Hund.

 

 

2)Ellbogendysplasie:

Hiervon ist unsere Rasse zum Glück nicht oft betroffen, meine Zuchtunde werden aber trotzdem darauf getestet, da es hin und wieder ja doch vorkommt, dass auch ein AmStaff eine ED aufweist. Grundsätzlich gilt hier ähnliches wie für die HD, eine ED ist jedoch meist problematischer und schmerzvoller als eine HD. Bis jetzt hab ich zum Glück noch keine betroffenen Hund kennengelernt und hoffe dass das auch so bleibt.

 

 

3) Ataxie

Die zerebelläre Ataxie beim American Staffordshire Terrier ist eine neurodegenerative Erkrankung. Bei betroffenen Hunden treten die ersten Symptome meist zwischen 1. und 9. Lebensjahr auf, es gibt jedoch auch kranke Tiere, die bis an ihr Lebensende symptomlos bleiben. Normalerweise ist jedoch die übliche Zeit, in der die Ataxie ausbricht zwischen 3. und 5. Lebensjahr. Erste Anzeichen sind ein wackeliger Gang, Zittern, Probleme dabei, den Kopf gerade zu halten... All diese Dinge verschlechtern sich mit der Zeit und leider endet diese Krankheit immer tödlich, da der Hund irgendwann so orientierungslos ist, dass er nicht mehr trinken und essen kann. Ataxie wird autosomal rezessiv vererbt, das heißt es ist ganz leicht möglich bei einer Verpaarung vorauszusagen, ob die Nachkommen gesund, Träger oder krank sein werden, indem man die Ergebnisse der Elterntiere kennt.

Träger bedeutet, dass das Tier ein normales und ein mutiertes Gen besitzt. Verpaart man Träger mit Träger oder mit kranken Tieren resultieren daraus leider unter anderem wieder kranke Tiere. Deshalb finde ich es sehr wichtig, genau zu überlegen, bevor man kranke Tiere oder Träger einsetzt. Verpaart man z.B. krank mit frei dann sind die Nachkommen zu 100% Träger, da sie vom kranken Part ein mutiertes Gen und vom gesunden Part ein gesundes Gen erhalten. Ein Träger wird niemals an Ataxie erkranken, jedoch muss man weiterdenken. Es kann leider immer passieren, so sehr man auch aufpasst, dass ein Welpe in einem zu Hause landet, wo man nicht aufpasst oder gewollt decken lässt und wenn hier der gedeckte Hund oder der der deckt nicht untersucht ist, können nun kranke Tiere entstehen. Das ist der Grund warum ich auch auf den Einsatz von Ataxie Trägern verzichte, soweit dies möglich ist und nur in wirklichen Ausnahmefällen einen Träger verwenden werde.

 

Farbmutantenalopezie:

Kaum jemand kennt sie, jedoch kann sie, meiner Meinung nach, eines der größten Probleme unserer Rasse werden.

Nun möchte ich noch ein wenig auf die Farben des American Staffordshire Terriers eingehen. Es gibt unsere Rasse ja bekanntlich in sehr vielen unterschiedlichen Farben und Zeichnungen.

Gerade die Farbe "BLAU" hat in den letzten Jahren sehr an Bekanntheit und Beliebtheit gewonnen und oftmals kommt die Frage nach einem BLUELINE AmStaff. Blueline ist ein erfundener Begriff, den es nicht gibt. Blau ist eine Farbe, aber keine Linie!

Die Farbe "Blau" gefällt vielen. Ich werde in meiner Zucht jedoch niemals blaue Hunde einsetzen. Blaue Fellfarbe entsteht durch das sogenannte "Dilute Gen", welches schwarzes Pigment aufhellt, das Pigment im Fell verklumpfen lässt, wodurch die, eigentlich schwarze Farbe, aufgehellt blau oder gräulich erscheint. Natürlich führt eine solche Mutation, wie fast jede Mutation, zu Krankeiten. Blaue Hunde neigen sehr stark dazu, verschiedenste Allergien auszubilden und sind sehr empfindlich, was ihre Haut anbelangt. Auch wird darüber diskutiert, dass blaue Hunde ein erhöhtes Risiko haben, an Hautkrebs zu erkranken. Die sicherlich größte bekannte Gefahr dieser Farbe ist die sogeannten "Farbmutantenalopezie". Diese Kranheit wird durch das CDA Gen ausgelöst und ist wirklich fatal für den betroffenen Hund. Dabei entzünden sich die Haarwurzeln und der Hund verliert nach und nach sein Fell. Sobald sich ein Haar nachbildet, entzündet es sich wieder an der Wurzel und bricht ab, dadurch bleibt der Hund an verschiedenen Körperstellen immer kahl.

All diese Dinge sind für mich zu riskant, als dass ich einen Hund mit dieser Fellfarbe in der Zucht einsetzen würde. Zu den Aufhellungsfarben gehört jedoch nicht nur blau sondern auch blau falb, blau brindle und falb.

Züchten bedeutet für mich, seinen Teil zur Verbesserung der Rasse beizutragen. Deshalb finde ich es nicht sinnvoll mit Tieren zu züchten, welche dies nicht erfüllen.

Leider verschließen viele Leute die Augen vor diesen Problemen und wollen einfach danach gehen, was ihnen vom Aussehen her zusagt. Hier rate ich wirklich schwer davon ab!

Die Farbvielfalt unserer Rasse ist etwas Wunderschönes, doch auch wenn man die Aufhellungsfarben weglässt, bleiben noch genug Farben erhalten! Gestromt in verschiedensten Variationen, Rot, schwarz etc.

Jeder, der also trozdem noch einen blauen AmStaff haben möchte, wird bei mir nicht fündig werden.

 

 

 

 

 



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